Volksbank wächst und baut Filialnetz weiter um

In Barntrup wird es ab Mai keinen Schalter mehr geben. Auch für Knetterheide und in Hohenhausen stehen Veränderungen an. Parallel richtet das Kreditinstitut ein neues Kundendialog-Center ein, das an fünf Tagen die Woche jeweils von 8 bis 18 Uhr erreichbar ist.

Der Vorstand der Volksbank Bad Salzuflen mit Matthias Smit (links) und Sprecher Matthias Kruse.

Bad Salzuflen. Den Krisen in der Welt und der Inflation zum Trotz: Hinter der Volksbank Bad Salzuflen liegt ein solides und zufriedenstellendes Jahr 2023. „Wir sind insbesondere im Kredit - und Wertpapiergeschäft gewachsen“, sagt Vorstandssprecher Matthias Kruse (57). Das gesamte betreute bilanzielle und außerbilanzielle Volumen der rund 40.000 Kunden des genossenschaftlichen Instituts stieg um 4,3 Prozent auf das Allzeithoch von 1,65 Milliarden Euro.

525 neue Kreditverträge: Auch bei der Kreditvergabe verzeichnet die Volksbank ein Plus von sechs Prozent: Sie schloss vergangenes Jahr 525 Verträge in einem Gesamtvolumen von 95 Millionen Euro neu ab, sagte Kruse. „Dazu war die Zahl der Kreditausfälle im vergangenen Jahr deutlich kleiner als erwartet“, so sein Vorstandskollege Mattias Smit (42). Die heimische Wirtschaft zeige sich bislang robust.

Hohes Eigenkapital bringt Sicherheit: In die Karten spielt der Volksbank – wie praktisch jedem Kreditinstitut –, dass nach Jahren der Nullzins-Politik die Zinsen wieder gestiegen sind. Das Betriebsergebnis der VolksbankBadSalzuflen liegt laut Smit vor Bewertung und Steuern für 2023 voraussichtlich bei 5,4 Millionen Euro. Über die Verwendung entscheidet die Vertreterversammlung in ihrer Sitzung am 7. Juni in der Konzerthalle im Kurpark. Das bilanzielle Eigenkapital des genossenschaftlichen Institutsmitseinen 22.000 Mitgliedern betrage schon vor den Entscheidungen der Vertreterversammlung rund 95 Millionen Euro. Diese Rücklage bildet laut Smit eine „überdurchschnittlich hohe Sicherheit“ – auch im Vergleich mit anderen Banken.

Nicht nur auf Zinsen setzen: Bei der privaten Geldanlage empfiehlt Vorstandssprecher Kruse nicht nur auf steigende Zinserträge, sondern nach wie vor auf ein breit gestreutes Wertpapier- und Fonds-Portfolio zu setzen. Auch Zertifikate seien im vergangenen Jahr stark nachgefragt gewesen.

Voller Inflationsausgleich auch für Teilzeitkräfte: Rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt die Volksbank aktuell. Die Voll- und Teilzeitkräfte erhielten in 2023 zusätzlich 1500 Euro als Inflationsausgleich. Für 2024 ist eine zweite Zahlung in derselben Höhe geplant. Für die Auszubildenden gab es im vergangenen Jahr 500 Euro als Inflationsausgleich, dieselbe Summe ist für dieses Jahr vorgesehen. „Für Wachstumssegmente unserer Bank haben wir aktuell Spezialisten einstellen können“, freut sich Smit. Und: „Die meisten neuen Kolleginnen und Kollegen haben wir aufgrund von Empfehlungen aus unserem eigenem Haus gewinnen können.“ Smit geht allerdings davon aus, dass auch für die Volksbank der Fachkräftemangel eine steigende Herausforderung sein wird.

Mehr als 50 Prozent der Kunden nutzen Online-Banking: Eine weitere Herausforderung sei die Kostensituation. Diese will die Volksbank unter anderem mit weiterer Digitalisierung angehen. Rund 53 Prozent ihrer Kundinnen und Kunden machen bereits Online-Banking, und das über alle Altersstufen hinweg. „Unsere App ist unsere größte Filiale“, sagt Kruse. Und: „Digitalisierung und Nähe schließen sich nicht aus. Ein Großteil unserer Kundschaft erledigt alltägliche Bankgeschäfte von zu Hause aus oder unterwegs.“ Daher habe die Volksbank das Selbstbedienungsangebot (SB) in ihren Geschäftsstellen modernisiert und die Anzahl der Online-Produkte verdreifacht. „Diesen Weg wollen wir konsequent weitergehen, zumal unsere Kundinnen und Kunden das Angebot sehr gut annehmen“, sagt Kruse.

Neues Team sitzt in Wüsten: So baut die Volksbank aktuell ein neues, bis zu zehnköpfiges Team auf. Dieses bildet künftig den „Kontakt.Punkt“ der Volksbank. Das neue Kundendialog-Center ist ab Juni von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr telefonisch, per E-Mail, Chat oder Video für die Kunden zu erreichen. Die Bankkaufleute des „Kontakt.Punkt“ werden ihren Arbeitsplatz laut Kruse in der ehemaligen Volksbank-Filiale in Wüsten haben. Für komplexere Bankgeschäfte wie Finanzierungen oder Vermögensaufbau biete die Volksbank weiter das persönliche Gespräch nach Terminabsprache an.

Groß-Fusion in der Nachbarschaft: In diesem Jahr schließen sich die Volksbanken Herford-Mindener Land und Bielefeld-Gütersloh zur „Volksbank in Ostwestfalen“ zusammen. Dies bereitet dem Vorstand der nach wie vor eigenständigen Volksbank Bad Salzuflen keine schlaflosen Nächte: „Wir haben gute Kontakte zu beiden Instituten. Sicher hat eine derartige Fusion Vorteile auf der Kostenseite, aber wir fühlen uns in unserer Position als mittelgroßes Haus mit solider Ertragslage, hohem Eigenkapital und großer Nähe zu unseren Kunden nach wie vor sehr wohl“, sagt Matthias Kruse.

Die Volksbank-Geschäftsstelle an der Bahnhofstraße in Barntrup.
Die Volksbank-Geschäftsstelle an der Bielefelder Straße in Knetterheide.

Veränderungen ohne Arbeitsplatzabbau

  • Wegen des sich weiter zu Online-Banking wandelnden Kundenverhaltens ändert die Volksbank Bad Salzuflen ab Mai das Angebot in drei Filialen ihres Geschäftsbereichs. Die Geschäftsstelle an der Rintelner Straße in Hohenhausen ist dann nur noch vormittags von 9 bis 12.30 Uhr geöffnet. Eine persönliche Kundenbetreuung ist nach Terminabsprache weiter täglich von 8 bis 19 Uhr möglich, so Vorstandssprecher Matthias Kruse.
     
  • Die Geschäftsstelle in Barntrup in der Bahnhofstraße wird zum 1. Mai zu einer Beratungsfiliale umgestaltet. Der SB-Bereich soll modernisiert werden. Der Schalter sei dort dann nicht mehr besetzt, sagt Volksbank-Vorstand Matthias Smit. Die Kundenbetreuer seien auch in Barntrup aber weiter von 8 bis 19 Uhr nach Terminvergabe erreichbar.
     
  • Zuletzt wird auch die Geschäftsstelle an der Bielefelder Straße in Knetterheide in eine reine SB-Filiale mit Automaten umgewandelt. Die meisten Kundenbetreuer werden von dort in die Volksbank-Geschäftsstelle in der Salzufler Innenstadt (Lange Straße) umziehen.
     
  • „Mit den anstehenden Veränderungen bauen wir keine Arbeitsplätze ab“, betont Kruse. Alle Kundinnen und Kunden der drei Geschäftsstellen seien bereits über die Veränderungen informiert worden.